Konservative Schmerztherapie
Eine Schmerztherapie sollte spezifisch auf den Patienten ausgerichtet sein. Hierzu gehört eine möglichst genaue Anamnese, die Begutachtung des Patienten und möglicherweise seiner mitgebrachten Röntgen-, MRT- oder CT-Bilder, die heutzutage vornehmlich auf CD den Patienten von den entsprechenden Institutionen ausgehändigt werden. Wir schauen uns die für uns wichtigen Bilder selbst an, da wir oft als Operateure eine andere Sichtweise auf die Befunde haben als andere Kollegen. Deshalb möchten wir die Patienten auch immer bitten, ihre Bilder und nicht nur die Befunde mitzubringen. Da wir die Bilder aufgrund der großen Datenmenge hier nicht speichern können, sollten diese auch immer wieder mitgebracht werden.
Neben der Verordnung von Schmerzmitteln führen wir selbst hier durch:
Infusionen
Wir führen Schmerzinfusionen gerne bei akuten Schmerzen, vornehmlich radikulären Schmerzen bei Bandscheibenvorfällen durch. Diese beinhalten Perfalgan (Paracetamol) als Schmerzmittel und Dexamethason (Cortison) zur Abschwellung der Nervenwurzel. Wir geben diese Kombination über 10 Tage, meist aufeinanderfolgend aber im Einzelfalle auch mit Pausen. In der Regel helfen diese sehr gut und schnell, übrigens durch das Cortson auch bei rheumatischen Erkrankungen.
Cortison hat nicht den besten Leumund in der Bevölkerung und dies auch nicht zu unrecht. Bei akuten radikulären Beschwerden ist die Therapie mit Cortison allerdings oft die einzige, die schnell und sicher wirkt. Bei dem Bandscheibenvorfall kommt es zu einer Entzündungsreaktion des Nervens. Die daraus resutieredenden Schmerzen fallen sehr unterschiedlich aus und sind bei entsprechender Stärke mit herkömmlichen auch stärksten Schmerzmittel kaum zu behandeln. Durch die entündungshemmende Wirkung des Cortisons wird hier aber die Ursache behandelt und der Schmerz geht rasch zurück. Aufgrund der kurzen Gabe des Medikamentes, kommt es nicht zu den befürchteten bleibenden Nebenwirkungen. Auch alle anderen spezifischen Therapien kommen nicht ohne Cortison aus.
Sakrale Blockaden (Überflutungen)
Vor allem bei chronischen Schmerzen wenden wir diese Injektionen an, die vom Steißbein aus in den Spinalkanal (epidural) durchgeführt werden. Diese haben den Vorteil, daß man durch diese Anwendung sehr wenig Medikamente benötigt, um einen sehr hohen Effekt zu erzielen. Auch wenn sich die Injektionsstelle nicht sehr vertrauenserweckend anhört, besteht hier der einfachste Zugangsweg zum Intraspinalraum. Er wird von den Patienten sehr gut toleriert und birgt sehr wenig Risiken. Wir applizieren ein Gemisch aus Cortison und Morphium, das aufgrund der niedrigen Dosierung so gut wie keine Nebenwirkungen zeigt.
Die Injektion wird hier in der Praxis vorgenommen, die Patienten müssen im Anschluß 20 Minuten überwacht werden. Zunächst wird diese nach vier Wochen wiederholt und je nach Bedarf durchgeführt. Die Risiken einer Infektion, einer Blutung und einer Nervenverletzung müssen genannt werden, kommen aber glücklicherweise äußerst selten vor.
von uns verordnet werden:
ct-gesteuerte Injektionen
Dieses sind injektionen ebenfalls mit einem Cortisonpräparat auf eine bestimmte Stelle meist im Bereich der Wirbelsäule, die vornehmlich von Radiologen durchgeführt werden. Ein sehr gutes Mittel, wenn die Indikation hierfür stimmt. Den Ort der zu applizierenden Medikamente zu ermitteln ist nicht immer einfach und bedarf eine fachkompetetene Untersuchung vorweg.
Leider hat die kassenärztliche Vereinigung aufgrund der sehr häufigen Durchführung dieser Methode, ab 1.4. 2013 die zuweisenden Ärzte reglementiert. Ab diesem Datum können nur noch Schmerztherapeuten diese Therapie verordnen, was völlig unverständlich ist und bereits zu Protesten der betreffenden Ärzteschaften bei der KV geführt. Leider treten hier wieder einmal die Bedürftnisse der Patienten hinter die ökonomisch von den Kassen gewünschten. Wir haben mit Kollegen der Schmerztherapie ein Konzept entwickelt, wie wir unseren Patienten ohne Zeitverzögerung diese oft sehr sinnvolle Therpie und Diagnosehilfe ermöglichen können.
peridurale Katheter (PDK)
Das Verfahren ist der sakralen Überflutung, die ja auch eine peridurale Therpie ist, verwandt. Hierbei wird unter stationärer Therapie ein Katheter in den intraspinalraum (peridural) gelegt, der dann mehrfach am Tag medikamentös bestückt wird. In seltenen Fällen hat diese Methode einen Vorteil vor den sakralen Injektionen, vor allem bei subakuten aber noch nicht chronischen Schmerzen. Nach Indikationsstellung leiten wir diese Behandlung ebenfalls ein.