Rückenschmerz, Bandscheibenschädigung
Die Wahrscheinlichkeit, einmal an Rückenschmerzen zu leiden, beträgt
nahezu 90%. Meist ist die Symptomatik innerhalb von 1-4 Wochen vollständig
rückläufig. In nur 1-3% der Fälle liegt ein relevanter
Bandscheibenvorfall vor. Andererseits werden bei 25% gesunder Menschen
ohne Beschwerden Bandscheibenvorfälle gefunden. Die Diagnosestellung
ist also recht kompliziert und nur durch ausreichende Erfahrung kann eine
Entscheidung über Operation oder konservatives Vorgehen getroffen
werden. Wir bringen die Erfahrung mit, beraten Sie über die Möglichkeiten
und über die Prognose. Über gezielte auf den einzelnen bezogene
Schmerztherapie sowie dem richtigen Einsatz krankengymnatischer Maßnahmen
sind die meisten Patienten ohne Operation erfolgreich behandelbar. Sollte
dies nicht möglich sein, durch anhaltende heftige Schmerzen oder
durch neurologische Ausfälle, operieren wir auch Bandscheibenvorfälle
an der gesamten Wirbelsäule, durch Laser ambulant oder mikrochirurgisch
stationär. Auch durch die exakte Indikationsstellung sind die Ergebnisse
unserer Operationen sehr gut.
Karpaltunnelsyndrom
Das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom betrifft vor allem
Frauen. Durch ein verdicktes Band im Handgelenk kommt es zu einer Einklemmung
des Nervus medianus. Dies führt zu häufigem Einschlafen der
Hände, vor allem Nachts und zu Schmerzen, die bis zur Schulter hochziehen.
Nach einiger Zeit kommt es zu einer dauerhaften Gefühlsstörung
in den Fingerkuppen und zu einer Lähmung der kleinen Handmuskeln.
Gegenstände fallen einem aus der Hand, die Kraft der Hand läßt
nach, das Schreiben wird schlechter.
Aufgrund der Geringfügigkeit und der sehr niedrigen
Risiken ist eine frühe Operation sinnvoll, da nur so anhaltend eine
Beschwerdefreiheit erfolgt. Der Eingriff dauert nur 10 Minuten und wird
in lokaler Betäubung durchgeführt.
Sulcus
ulnaris-Syndrom
Die Ursache der Einklemmung des Nervus ulnaris im Ellbogen liegt oft an
kaum erinnerliche kleine Unfälle. Diese führt zu Taubheitsgefühlen
im Ringfinger und im kleinen Finger, sowie der Handkante. Später
kommt es zu einer Schwäche der Handmuskulatur, die oft erst bemerkt
wird, wenn die Muskulatur sich sichtbar zurückbildet. Endstadium
ist eine sogenannte Krallenhand, bei der die Finger nicht mehr vollständig
gestreckt werden können. Eine weitere Läsionsstelle des Nervens
findet sich selten auch im Bereich des Handgelenkes. Hier ist die Diagnose
oft schwierig zu stellen.
Hier ist die konservative Therapie oft nicht erfolgversprechend
und man muß den Nerven dann in einer Operation, die in Lokalanästhesie
durchgeführt wird, freilegen.
Meralgia
Parästhetica
Bei der sogenannten Meralgia parästhetica handelt es sich um meist
schmerzhafte Mißempfindungen an der Außenseite der Oberschenkel,
vor allem unter Belastung, die sehr unangenehm sein können. Ursächlich
ist ein Hautnerv, der am Beckenkamm eingeschnürt ist, und von dort
in das Bein zieht. Diagnostik und Therapie sind Infiltrationen an den
Austrittspunkt des Nervens. Nur im Falle eines Versagens
dieser Injektionen ist eine Operation notwendig, die zwar ambulant, aber
in Vollnarkose stattfinden muß.
Tarsaltunnelsyndrom
Brennen und Taubheit im Fuß, vor allem an der mittleren Fußkante
und der Fußsohle vor allem unter Belastung kennzeichnen diese Nerveneinklemmung.
Auch hier kann man meist mit Injektionen helfen,
eine Freilegung des Nervens ist nur selten notwendig.
Morton-Neuralgie
Vor allem beim Auftreten kommt es unter den Grundgelenken vor allem zwischen
3. und 4. Zehe zu zum Teil heftigsten Schmerzen. Ursache ist eine Kompression
des Nerven in dieser Höhe. Injektionen verschaffen
meist eine Beschwerdefreiheit.
Schmerzpumpe
Es gibt Patienten, die seit langem unter starken Schmerzen leiden, oft
im Rückenbereich, die zum Teil schon operiert sind, bei denen man
nicht noch einmal operieren kann oder sich keine Besserung durch eine
Operation verspricht. Die üblichen Schmerzmittel helfen nur bedingt,
verschiedene Klinikaufenthalte wegen der Beschwerden haben nur kurzfristigen
Erfolg gehabt. Bei solchen Patienten kann eine sogenannte Schmerzpumpe
helfen, die unter die Haut eingesetzt wird und über einen Schlauch
Kontakt zum Rückenmark hat. Kontinuierlich werden geringe Dosen eines
hochpotenten Schmerzmittels appliziert, genau dorthin, wo es helfen soll,
nämlich an die Nerven, und sorgen meist für eine erhebliche
Schmerzbesserung, wenn nicht Beschwerdefreiheit. Diese Pumpen sind nicht
ganz billig und müssen durch uns über einen komplizierten Weg
bei den Kassen beantragt werden. Auf lange Sicht hin sind sie aber billiger,
als die Einnahme der Schmerzmittel (haben auch deutlich weniger Nebenwirkungen)
und der aus der Erkrankung folgenden Krankenhausaufenthalte.
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